[01.12.02] - Unter dem Pseudonym Eye-D verbirgt sich ein gewisser Horrovitz alias Martin C. Herberg. Letzterer ist den Anhängern akustischer Gitarrenmusik ein Begriff, welcher auf Lonesome Loser Rec. schon die eine oder andere Produktion vorweisen konnte.
"29.3 Dreams" bricht aus dem gängigen Konzept des Labels und des Martin C. Herberg aus, ist dieses Werk weder in die akustische noch instrumentale Schublade einzuordnen. Mit Hilfe von über 20 Musikern und Sprechern kreierte er mit "29.3 Dreams" ein wahrhaftes Mammutwerk, welches, hält man sich die bisherige musikalische Entwicklung von Martin C. Herberg (aka Horrovitz) vor Augen, als sein Magnus Opus durchgehen kann, welches auch an Größenwahn kaum noch zu überbieten ist. Dabei beleiht er alle rockmusikalischen Genres und formt aus diesen Ingredienzen seinen eigenen Klangkosmos.
Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur findet man auf "29.3" 28 nahtlos ineinander übergehende Tracks, wobei nur das programmierte CD-Tracking den Schnitt setzt, wann der eine Song endet und der nächste beginnt. So beispielsweise deutet man in Track 1-5 Pink Floyd-artige Soundscapes, welche in einen Tom Waits-mäßigen Shanty übergehen. Industrial (Track 8) ist hier ebenso anzutreffen wie eine kompromißlose Mischung aus Marilyn Manson/NIN und "The Wall" (Tracks 11-15) sowie dem Swamp Blues eines Hugo Race (17).
Letztendlich münden diese Bemühungen in einem wahrhaften Overkill, in einem dramatischen Finale (21-26), in welchem wirklich keine Fragen offen bleiben. "29.3 Dreams" widmet sich allen Space Cowboys und Lonesome Heroes, ohne die diese Welt um so vieles ärmer wäre.
Carsten Agthe in GAFFA Magazin, Berlin
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