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Vielsaitig - Großartig

Martin C. Herberg in der Bruckwirtschaft

[11.02.03] - Vom Polarkreis nach Marxheim, Martin C. Herberg lange vom Geheimtip zum Kultgitarristen gewachsen, machte am vergangenen Samstag Station in der Marxheimer Bruckwirtschaft.

Bei minus 36,4 Grad hatte er sich wohl richtig warm gespielt während seiner Konzerte in Nordschweden, denn von Anfang an legte dieser Ausnahmeakustikgitarrist mit vollem Tempo und engagiertem Spiel los.Was wäre also besser geeignet, als seine Version des Säbeltanzes, bei der Martin C. Herberg direkt sein vielsaitiges Können unter Beweis stellte. Da wurde der Anspruch "Gitarren total" sofort zur virtuosen Realität.

Aber M.C. Herberg hatte noch mehr drauf, als faszinierendes Gitarrenspiel. Seine musikalische Vielfalt demonstrierte er durch brandneue Titel wie "Ireland revisited" - irish angehaucht oder eine neue Bluesballade "sweet lies and blue memories", bei der er seine Stimme sanft, doch eindringlich zur Geltung kommen ließ.

Er erzählt Geschichten akustisch und stimmungsvoll, verknüpft verschiedene Episoden zu einem Ganzen wie in "Road movie". Dabei bearbeitet er seine Leidenschaft, die Gitarre mit allen erdenklichen Klangmöglichkeiten. Er zupft, streicht und schlägt dieses Instrument und beweist welche Töne herauszuholen sind. Er entwickelte ein Klangpanorama, daß einen Fluß von der Quelle zur Mündung förmlich sichtbar werden ließ bis hin zur Entladung ins große Ganze, dem Meeresrauschen einschließlich der Möwen die wie selbstverständlich dieses akustische Gemälde begleiten.

Ist das nun Musik oder Kunst? Beides beherrscht Martin C. Herberg und unterstreicht dies durch seine Version des alten Stones Titels "Paint it black". Er versteht es, verschiedene Stilrichtungen Rock, Blues, Flamenco oder anderes in seiner ihm eigenen Fassung neues Leben einzuhauchen. Dabei reicht ein Holzstückchen um der Gitarre Klänge der Karibik zu entlocken. Oder einer vollkommen untypischen Einleitung folgt ein Rock'n Roll, wie sollte er anders heißen "Take it easy".

Bei Titeln wie "Transfiction" oder der "Spieluhr" erahnt man den Aktuellen Martin C. Herberg. Transzendental das Bewußtsein der Menschen erreichen wollend, die Wirkung der Töne bewußt einsetzend, das ist die Inszenierung der Klangmelodien.

Natürlich, wie sollte es auch anders enden: Zugabe, Zugabe, usw. Doch alles hat sein Ende, auch dieses begeisternde Konzert eines Virtuosen, der seinem Instrument scheinbar verfallen ist.

Donauwoerther Zeitung, 11.2.2003

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